Psyche und Persönlichkeit von Menschen sind äußerst komplex und werden von vielen Faktoren, Situationen sowie unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Kontexten beeinflusst. Fünf Einflussfaktoren der menschlichen Persönlichkeit haben maßgeblichen Einfluss auf das Lernen im Erwachsenenalter und auch auf den Führungsalltag.
Lt. Gerhard Roth (Roth und Ryba 2016) laufen sämtliche bewussten, intuitiven oder unbewussten Prozesse auf 4 unterschiedlichen „Ebenen“ ab.
Drei limbischen Ebenen steht die kognitiv-sprachliche Ebene gegenüber.
sichert unsere biologische Existenz und auch unsere affektiven Grundverhaltensmuster wie z.B.: Angriff, Flucht, Aggressivität oder Sexualverhalten. Hier entstehen die Grundzüge unseres Charakters mit dem wir geboren werden.
Angeborene Grund-Emotionen wie Freude, Furcht, Angst, Ärger, Neid und Überraschung werden hier mit positiven und negativen Ereignissen verknüpft.
In dieser Ebene erkennen wir die Bedeutung von emotional-kommunikativen Signalen wie Mimik, Gestik, Sprache und Körper. Weitere Funktionen sind das Belohnungs- und auch Bestrafungssystem sowie daraus resultierend das unbewusste Motivationssystem.
Hier finden die sozial (bewusst) vermittelten Emotionen und Motive statt.
Dies ist Ort des Körpergefühls einschließlich der Schmerzempfindung einerseits sowie der affektiv-emotionalen Eingeweidewahrnehmung und Empathie als sozialer Schmerz andererseits.
Ist die vierte Ebene, jene des rationalen Denkens, Handelns und der Sprache. Hier sitzen Arbeitsgedächtnis, Intelligenz, Verstand und Einsicht.
Im kognitiven Hirn erfolgen die Realitätsprüfung sowie Problemlösungen und zweckrationale Handlungsplanung.
Die Lösungserarbeitung muss von unseren Mitmenschen selbst erfolgen, ein rein kognitiver Vorschlag kann nicht angenommen werden. Eine Lösung ist erst möglich, wenn auch das limbische Hirn an Bord ist, wenn die Lösung mit den Gedanken, Emotionen und dem Körper des Dialogpartners übereinstimmt.
Die Entscheidung unseres Handelns wird in den limbischen Arealen getroffen. Dies ist der neurowissenschaftliche Beweis, dass Ratschläge, Tipps, Einsichten auf rationaler Ebene allein nicht in der Lage sind, Menschen nachhaltig zu beeinflussen. Im Gegensatz dazu haben unsere Emotionen einen starken Einfluss auf unser Verhalten.
Der neurowissenschaftliche Beweis für den Spruch „Ratschläge sind auch Schläge“.
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